Warum uns moderne Arbeitsplätze krank machen – und wie wir das ändern können
Letzte Woche hat sich Silen mit OnOffice Magazine und Welltek zusammengeschlossen, um im Londoner Showroom ein Silen Talk zu veranstalten. Das Thema: Warum der moderne Arbeitsplatz uns krank macht – und wie wir das ändern können.
Das Gespräch brachte Expertinnen und Experten aus Architektur, Design und Gesundheit zusammen, um zu beleuchten, wie Reizüberflutung, schlechte Gestaltung und fehlende Menschlichkeit unsere Gesundheit beeinträchtigen – und was man tun kann, um wieder mehr Ausgleich in den modernen Büroalltag zu bringen.
Teilnehmende der Diskussionsrunde:
Will Nock — Associate Interior Designer, MoreySmith
Daphne Yuanidis — Associate, HKS
Julian de Metz — Director, dMFK
Neil Jenkins — Co-Founder, Welltek
Moderation: Sonia Zhuravlyova, Editor, OnOffice Magazine
Das überreizte Büro
Ein zentrales Thema, das alle Rednerinnen und Redner verband, war die Reizüberflutung. Wie Will Nock erklärte, hat die menschliche Evolution mit dem Tempo des modernen Lebens einfach nicht Schritt gehalten. Wir werden ständig mit Menschen, Bildschirmen und Informationen konfrontiert – von dem Moment, in dem wir aufwachen, bis wir das Büro verlassen. Das Ergebnis: Stress, Ablenkung und Erschöpfung.
„Der Arbeitsplatz sollte als Rückzugsort gesehen werden“, sagte Nock und betonte, wie wichtig Licht und Abwechslung für ein Gefühl der Ruhe sind. Das richtige Licht, das dem natürlichen Rhythmus der Sonne folgt, und der Einsatz natürlicher Materialien helfen, in Räumen, die von künstlichem Glanz und digitalem Lärm beherrscht werden, wieder ein Gleichgewicht herzustellen. Daphne Yuanidis ergänzte, dass Umweltfaktoren wie schlechte Luftqualität und Lichtverschmutzung die Ausschüttung von Stresshormonen erhöhen und langfristig sogar zu Erkrankungen wie Demenz oder Depression beitragen können.
Gestaltung für echte menschliche Bedürfnisse
Die Lösung, sagte Julian de Metz, liege darin, sich von einer rein quantitativen hin zu einer qualitativen Herangehensweise zu bewegen. „Wir sind besessen davon, technische Standards zu erfüllen“, erklärte er, „doch das ist ein Versagen an Kreativität.“ Arbeitsplätze sollten danach bewertet werden, wie sie sich anfühlen – nicht danach, wie viele Schreibtische hineinpassen.
Sowohl De Metz als auch Will Nock betonten die Bedeutung von Vielfalt bei Licht, Raumaufteilung und Atmosphäre. Mitarbeitende sollten sich motiviert fühlen, ins Büro zu kommen, nicht dazu gedrängt. Daphne Yuanidis hob hervor, dass die Unterstützung von Neurodiversität und Flexibilität entscheidend ist, um Arbeitsumgebungen zu schaffen, die das Wohlbefinden wirklich fördern. Neil Jenkins erinnerte daran, dass schlecht gemanagter Lärm nach wie vor eine der größten Frustrationen im Büro ist. „Wenn die Konzentration einmal weg ist, kann es bis zu einer Stunde dauern, bis man sie wiederfindet“, sagte er und betonte, wie hilfreich ruhige Bereiche – etwa Pods – sind, um wieder Kontrolle über Umgebung und Aufmerksamkeit zu gewinnen.
Gestaltung für Verbindung
Neben Ruhe und Konzentration ging es in der Diskussion auch um das Bedürfnis nach sozialer Verbindung. Studien zeigen, dass starke soziale Bindungen am Arbeitsplatz Stress abfedern und die Mitarbeiterbindung verbessern – ein Punkt, den Yuanidis mit einer Studie untermauerte: Mitarbeitende, die einen besten Freund bei der Arbeit haben, kündigen nur halb so häufig.
Für Nock beginnt dieser soziale Aspekt mit dem Verständnis für die Teamdynamik. Kolleginnen und Kollegen, die sich gut verstehen, sollten nebeneinandersitzen, um Vertrauen zu fördern. Auch gut gewählte Meetingzeiten und -formate können die Zusammenarbeit inklusiver machen. De Metz fügte hinzu, dass Flexibilität – und nicht starre Sitzordnungen oder gesichtslose Hotdesking-Konzepte – ein Gefühl von Komfort und Zugehörigkeit schafft.
Abschließende Gedanken
Am Ende war sich die Runde einig: Den modernen Arbeitsplatz zu verbessern bedeutet nicht, einfach mehr Pflanzen aufzustellen, sondern das Gleichgewicht wiederherzustellen. Büros sollten gleichermaßen Raum für Konzentration und Verbindung, für Anregung und Erholung bieten. Wie Nock sagte, gehe es bei der Arbeitsplatzgestaltung nicht darum, eine einzige Arbeitsweise vorzugeben, sondern verschiedene Möglichkeiten zu schaffen, in denen Menschen aufblühen können.
In einer Welt, in der KI und digitaler Lärm ständig um unsere Aufmerksamkeit konkurrieren, müssen physische Räume mehr denn je dazu beitragen, das zu stärken, was uns wirklich menschlich macht: Konzentration, Vertrauen und echte Verbindung. Genau das ist der Gedanke hinter den Silen Talks – Gespräche darüber, wie bessere Räume zu besserer Arbeit und zu gesünderen, zufriedeneren Menschen führen.
Vielen Dank an Welltek, OnOffice Magazine und alle Panelteilnehmenden für ihre wertvollen Einblicke und dafür, dass sie uns geholfen haben, dieses wichtige Thema zu beleuchten!
Als Head of Content bei Silen erzählt Kirke die Geschichte der weltweit größten Sammlung von Büro-Pods und Privatsphärenlösungen und erreicht damit ein globales Publikum auf allen Plattformen. Sie vertieft sich in Themen wie Arbeitsplatzfokus und Büroproduktivität. Vernetzen Sie sich mit Kirke auf LinkedIn.
Leiterin der Partnerbeziehungen bei Silen, die die Marke Silen an weltweit führende Wiederverkäufer in 60 Ländern auf 6 Kontinenten vermittelt. Sie schreibt über Wohlbefinden am Arbeitsplatz und innovative Büroräume. Mariann auf LinkedIn kontaktieren.